09.07.2015 AK Prävention im Kreis Coesfeld:

Auswertung der Schulhofaktion „Stimmungsbarometer Alkohol“

Kreis Coesfeld (kcv). Eine Aufforderung zum Mittrinken von Gleichaltrigen abzulehnen fällt leichter, als einem Erwachsenen ‚Nein‘ zu sagen – dass unter anderem diese Haltung viele Jugendliche teilen, ergab die Schulhofaktion „Stimmungsbarometer Alkohol“. Durchgeführt hat sie der Arbeitskreis Prävention im Kreis Coesfeld im Rahmen der Aktionswoche „Alkohol - weniger ist besser“ vom 13.06. bis 21.06.2015. Die Ergebnisse haben die Fachkräfte nun zusammengefasst.

Das Team des Arbeitskreises Prävention setzt sich zusammen aus Fachkräften von AWO, Caritas, Stadt Dülmen, Kreis Coesfeld, Kreuzbund  und Handwerksbildungsstätten. Insgesamt beteiligten sich elf Schulen aus Coesfeld, Havixbeck, Nottuln, Dülmen, Senden und Lüdinghausen sowie die Handwerksbildungsstätten in Lüdinghausen. 1079 Schüler zwischen 12 und 17 Jahren konnten so zu ihren Tendenzen und Haltungen in Sachen Alkoholkonsum befragt werden. Ziel war es, in einer nicht-repräsentativen Form, anonym und anhand konkreter Fragen mit Schülern ins Gespräch zu kommen. Die Auswertung zeigt, dass die Ergebnisse aller Standorte nahezu identisch waren: Ab einem gewissen Alter gaben die Jugendlichen zum Beispiel an, dass Alkohol für sie zum Feiern ganz normal dazu gehöre. Die Bedeutung von Alkohol beim Feiern stuften von 1037 Jugendlichen 442 als hoch ein, für 353 habe er keine Bedeutung, der Rest bezog keine klare Position. Interessant auch die Einschätzung der Jugendlichen zum Thema Alkoholwerbung: Auf die Frage ob entsprechende Werbung verboten werden solle, stimmten 750 von 1065 mit Nein. Die Begründung Vieler: „Die Spots sind cool!“ Außerdem würde man sich nicht von Werbung beeinflussen lassen. Selbstbewusst schätzten sich die Jugendlichen auch zum Thema „Gruppenzwang“ ein: Bei der Frage „Alle trinken viel Alkohol. Kannst Du Dich als Einzige/r zurückhalten?“ antworteten von 1008 Befragten 759 mit Ja. 234 gestanden ein, sich mitreißen zu lassen. In diesem Zusammenhang stellte sich auch heraus, dass es den Jugendlich leichter fällt, die Einladung eines Gleichaltrigen abzulehnen, als die eines Erwachsenen. Ob sie für jemanden, der stark betrunken ist, einen Krankenwagen anrufen würden, bejahten 842 Jugendliche von 1079. Dabei viel häufig der Satz: „Muss ich ja, sonst mache ich mich doch strafbar wegen unterlassener Hilfeleistung“. Bei den Nein-Antworten hieß es vor allem von den Jüngeren „Selbst schuld“. Bei einigen kam es darauf an, ob es sich um Freunde und Bekannte oder um Fremde handelt. Die Ergebnisse werden den beteiligten Schulen zur Verfügung gestellt und  in der nächsten Sitzung  des AK Prävention diskutiert. Es ist geplant, die Schulhofaktion auch im kommenden Jahr wieder  durchzuführen.


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