Schnelle Hilfe bei Suchtproblemen und häuslicher Gewalt

Die Kreispolizeibehörde Coesfeld hat zusammen mit den Suchtberatungsstellen, dem Gesundheitsamt und anderen Hilfeeinrichtungen im Kreis Coesfeld ...

zu den Fällen häuslicher Gewalt mit Suchtproblemen als Tathintergrund am 01.01.2008 ein Kooperationsprojekt gestartet.

Seit Beginn des Jahres unterbreitet die Polizei kreisweit den Tätern oder Tatverdächtigen in Fällen häuslicher Gewalt bei erkennbaren Suchtproblemen verstärkt das Angebot, die örtli-chen Suchtberatungsstellen von AWO oder Caritasverband gezielt zur verlässlichen Klärung und Hilfe einzuschalten. Von dort aus werden nach kurzfristiger Kontaktaufnahme und Bera-tung notwendige Behandlungsmaßnahmen eingeleitet. Dazu kann auf weiterführende Hilfen von anderen Stellen wie z.B. von Interkulturelle Begegnungsprojekte e.V. oder Haus Maria Veen zurückgegriffen werden.
Voraussetzung hierfür ist die Bereitschaft des Täters zur Mitwirkung und zur Annahme des Beratungsangebotes. Lassen sich auf diesem Wege aufgrund der Suchtprobleme oder einer anderen psychischen Erkrankung erhebliche Fremd- oder Selbstgefährdungen nicht abwen-den, kann der Sozialpsychiatrische Dienst der Kreisgesundheitsbehörde eingeschaltet wer-den und die Betroffenen aufsuchen, notwendige Hilfe sicherstellen oder weitere Schutzmaß-nahmen veranlassen.

Vorläufer für das jetzt kreisweit vereinbarte Verfahren ist die in Dülmen bereits praktizierte Zusammenarbeit der Polizei mit der AWO Drogenberatung in dieser Sache. Hintergrund sind die polizeilichen Erfahrungen, dass in einer Vielzahl der Fälle häuslicher Gewalt ein enger Zusammenhang mit dem übermäßigem Konsum von Alkohol oder anderen Rauschmitteln festzustellen war, so dass häufig ein Suchthintergrund oder zumindest eine Suchtgefährdung vermutet wurde. Vorbild für das gemeinsame Vorgehen ist die seit 2004 im Kreis Coesfeld eingerichtete Vermittlung von Hilfen für Frauen als Opfer häuslicher Gewalt in Zusammenar-beit zwischen der Kreispolizeibehörde, Frauen e.V. und dem Sozialdienst katholischer Frau-en e.V..

An der Entwicklung und Durchführung der Vereinbarung sind verschiedene Dienste und Stel-len in Trägerschaft von AWO West-Münsterland, Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V., Interkulturelle Begegnungsprojekte e.V., Frauen e.V., Haus Maria Veen sowie der Kreispoli-zeibehörde Coesfeld und der Gesundheitsbehörde des Kreises beteiligt. Das Projekt soll zunächst im Jahre 2008 erprobt und die Umsetzung in einer begleitenden Arbeitsgruppe gemeinsam ausgewertet werden.


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